Biotoppflegearbeiten der BN-OG Meitingen
Die Ortsgruppe Meitingen im Bund Naturschutz in Bayern e.V. schloss Mitte Oktober ihre jährlichen Biotoppflegemaßnahmen im Lechauwald in Meitingen und Herbertshofen ab. Mit Hilfe des Balkenmähers wurde der Pflanzenwuchs entfernt und vor allem die Verbuschung unterbunden. Helfer legten das Mähgut zu Schlauen für den Abtransport mit dem Ladewagen.
Jahrelange Bestandszählungen (seit 1995) zeigen, daß durch die regelmäßig durch-geführten Maßnahmen der Lebensraum für eine Reihe gefährdeter Arten, wie die heimischen Orchideen Pyramidenorchis, Brandknabenkraut, Helmknabenkraut, Bienenragwurz u.a. gesichert wurde.
Hier eine Übersicht über einige wichtige Arten im Lechauwald-Gebiet bei Meitingen:
Viele Naturfreunde wissen, daß es am Lech Knabenkräuter gibt. Sie meinen dann das Helmknabenkraut (Orchis militaris), das seinen kriegerischen Namen von dem "Helm" hat, der die Blüte nach oben abschließt. Diese Orchideenart findet man bei uns im Mai nicht nur auf unseren Biotopflächen, sondern häufig auch auf den Dämmen am Lech.
Weniger bekannt ist das Brandknabenkraut (Orchis ustulata), das bei uns im Mai auf einem Lechheiden-Rest bei Herbertshofen blüht. Der Name rührt von der schwarzen "Kappe", der noch nicht geöffneten Blüten, her.
Eine besondere Orchideen-Rarität blüht Anfang Juni an einer Stelle des Lech-Kanaldamms, nämlich die Hummelragwurz (Ophrys holoserica).
Wenige Exemplare der Bienenragwurz (Ophrys apifera) kann man in manchen Jahren in der Bahngrube Erlingen entdecken.
Ab Mitte Juni findet man die Pyramidenorchis (Anacamptis pyramidalis) auf drei Flächen im Meitinger Gebiet und Anfang Juli die Mückenhändelwurz (Gymnadenia conopsea densiflora) in großer Zahl auf einer Meitinger Waldwiese.
Im Lechauwald zeigt sich häufiger eine besondere Spielart des Lungenkrautes, das Weiche Lungenkraut (Pulmonaria mollis), so genannt wegen seiner auffälligen Behaarung.
Der ebenfalls im Mai blühenden Doldentraubigen Milchstern (Ornithogalum umbellatum) blüht in der freien Natur in Meitingen nur an einer Stelle im Lechauwald in der Nähe des TSV-Sportplatzes.
Die einzige Fundstelle des Frauenschuh (Cypripedium calceolus) aus früheren Jahren bei dem TSV-Tennisplatz wurde 1999 durch das Pfingsthochwasser "zerstört".
Das Weiße Waldvögelein (Cephalanthera damasonium) steht im Juni in voller Blüte in einem Fichtenforst am Lech in der Nähe der Ausleitung des Mädle-Lech. Die Stelle wurde erst vor etwa 5 Jahren entdeckt.
Die Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum) blüht im Juni in der Bahngrube Erlingen.
An zwei Plätzen findet man im Juli eine größere Anzahl des Kreuzenzian (Gentiana cruciata).Im Spätsommer blühen zudem noch Deutscher Enzian (Gentianella germanica), Fransenenzian (Gentianella ciliata) und Sumpfherzblatt (Parnassia palustris).
Bemerkenswert ist noch, dass sich auf der Fläche bei Herbertshofen drei Wacholderbüsche befinden.