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Rundbriefe der Kreisgruppe

Hähne und Birnen wechseln

Sparen Sie Wasser, Wärme und Strom, wo immer es geht. So entschärfen Sie Ihre nächste Kostenabrechnung — und schonen zudem unsere Umwelt. Hier die wichtigsten Maßnahmen, für Mieter wie Hausbesitzer.

In viele Haushaltskassen reißt die Abrechnung der Nebenkosten ein großes Loch. Die Preise für Heizöl, Erdgas und Strom steigen seit einigen Jahren sprunghaft an. Auch Wasser ist vielerorts deutlich teurer geworden. Umso mehr lohnt es sich, den Verbrauch zu reduzieren. Sie müssen deshalb nicht zum Asketen werden. Viele kleine intelligente Schritte tun es auch.

Wasser

Trinkwasser ist ein kostbares Gut. Wir sollten der Natur nur sparsam Wasser entziehen und es nicht grundlos verschwenden. Fürs Wasser zahlen wir nicht nur als Trinkwasser, das aus der Leitung fließt. Wir müssen auch für die Reinigung unseres Abwassers aufkommen. Trotz erheblicher Preisunterschiede von Ort zu Ort: bis zu 5 Euro werden so pro Kubikmeter (1.000 Liter) Wasser fällig. Bei ca. 125 Litern Wasser liegt der tägliche Durchschnittsverbrauch in Deutschland derzeit — 80 Liter würden ausreichen. Gut zwei Drittel benötigen wir für Baden-Duschen-Körperpflege und die Toilettenspülung. Hier vor allem lohnt es anzusetzen.

Bekanntlich kostet Duschen deutlich weniger Wasser als Baden, und beim Einseifen, Zähneputzen und Rasieren kann der Hahn ruhig zugedreht werden. Indem Sie hier und da Ihre Gewohnheiten anpassen, lässt sich Wasser am günstigsten sparen.

Moderne Armaturen und kleine Zusatzgeräte helfen darüber hinaus Ihren Verbrauch zu reduzieren — ohne Komfortverlust. So fließen aus sparsamen Duschköpfen nur 9 (statt bis zu 25) Liter pro Minute; dank beigemischter Luftblasen bleibt trotzdem ein voller und zudem weicher Strahl. Alternativ können auch günstige Durchflussbegrenzer zwischen Armatur und Schlauch bzw. auf alle Wasserhähne montiert werden.

Ihr WC-Spülkasten sollte unbedingt über eine Stoppvorrichtung verfügen — so lässt sich die Menge des Spülwassers glatt halbieren. Moderne Kästen senken den Verbrauch zusätzlich. Von Fall zu Fall lohnt sich gerade hier der Einsatz von Regenwasser — lassen Sie sich von Fachleuten beraten! Eine weitere entscheidende Größe sind Wasch- und Spülmaschine. Neue Geräte verbrauchen
deutlich weniger Wasser: Im Standardprogramm liegen die Bestwerte heute bei 37 bis 45 (Waschen/6 kg-Trommel) und 10 bis 14 Litern (Spülen) — oft nur ein Viertel des Verbrauchs älterer Modelle.

Wärme

Am stärksten schlagen sich in der Jahresabrechnung die Heizkosten nieder. Hier lohnt es sich besonders den Verbrauch zu drosseln. Selbst größere Investitionen können sich rasch auszahlen, zumal wenn sich Öl und Gas weiter verteuern. Wer nur richtig heizt und lüftet, spart schon bares Geld: Jedes Grad Raumtemperatur schlägt mit etwa 6 Prozent der Heizkosten zu Buche. Prüfen Sie, ob einzelne Räume nicht etwas weniger Wärme vertragen. Alle Heizkörper sollten unverkleidet in den Raum abstrahlen können — ohne von Vorhängen oder Möbeln abgeschirmt zu werden. Entlüften Sie Ihre Heizkörper zu Beginn jeder Heizperiode. Und lassen Sie möglichst wenig Wärme nach draußen entweichen. Lüften Sie nicht durch ständig gekippte Fenster, sondern indem Sie für wenige Minuten mehrere Fenster weit öffnen: um Schimmel vorzubeugen, wenigstens dreimal täglich.

Ein Großteil der Heizwärme kann über schlecht gedämmte Außenwände und schwach isolierte Dächer, Fenster, Kellerdecken und Leitungsrohre entweichen. Mieter können undichte Ritzen abkleben und sich mit Dämmplatten hinter den Heizkörpern sowie Vorhängen und Rollläden behelfen. Für viele Hausbesitzer zahlt sich eine "energetische Gebäudesanierung" aus. Staatliche Förderprogramme helfen, die Wärme- und Energieverluste zu minimieren. Zu Beginn sollte ein Experte den Sanierungsbedarf schätzen. Als Dämmstoff empfiehlt der BUND schadstoffarme, nachwachsende Naturmaterialien wie Holzfaser, Kokos, Hanf, Zellulose oder Wolle.

Teil der Sanierung kann auch eine ganz neue Heizung sein. Wer unabhängig von fossilen Brennstoffen werden will und ein umweltfreundliches System sucht, dem empfiehlt der BUND als Heizstoff Holzpellets — kleine Presslinge aus Restholz, das in der Forstwirtschaft anfällt. Was in Schweden oder Österreich bereits zum Standard zählt, findet auch hierzulande immer neue Anhänger. Ähnliches gilt für Sonnenkollektoren, die Wasser zum Heizen und Waschen erwärmen: Die Solarthermie wurde in den letzten Jahren weit fortentwickelt und birgt ein hohes Sparpotenzial.

Wer nicht gleich das komplette Heizsystem modernisieren will, sollte seine Heizung zumindest optimal einstellen. Prüfen Sie einen hydraulischen Abgleich (www.meine-heizung.de). Speziell ältere Heizungspumpen sind sehr oft überdimensioniert und können wahre Stromfresser sein!

Strom

Mindestens 30 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland können kurzfristig eingespart werden. Ein Haushalt kann seine Kosten so um mehrere Hundert Euro im Jahr senken. Die größten Stromfresser sind Heizungspumpe, Elektroherd, Gefrier- und Kühlgeräte, Fernseher, Beleuchtung und Wäschetrockner. Ihr Verbrauch hängt stark davon ab, ob Sie ein neues Sparmodell oder aber ein uraltes Erbstück am Netz hängen haben. Auskunft gibt Ihnen ein Messgerät für ca. 20 Euro, das viele Beratungsstellen gratis verleihen; und die BUND-Ratgeber 

Beim Neukauf elektronischer Geräte sollte der Stromverbrauch jedenfalls immer mitbedacht werden. So hat der BUND ermittelt, dass der Kauf eines sparsamen Fernsehers die Stromkosten um bis zu 400 Euro verringern kann www.bund.net/tv-finder. Und Energiesparlampen* sowie LED-Lampen sind langlebig, sparsam, in jeder Größe und vielfältiger Lichtfarbe zu haben.

Sicher am überflüssigsten ist der Dauerverbrauch von Elektrogeräten, die überhaupt nicht angeschaltet sind: Ihr Bereitschaftsmodus (Stand-by) zieht unentwegt Strom aus der Leitung. Anderen Geräten fehlt ein echter Aus-Schalter. Hier hilft nur eines: Ziehen Sie den Stecker! Oder — das ist bequemer — bedienen Sie sich einer schaltbaren Steckdosenleiste.

Kleine Kniffe sparen viel Energie: Kühler als acht Grad sollte es im Kühlschrank nicht sein (schaffen Sie sich einen kleinen Thermometer an!), ein Herd muss nie vorgeheizt werden, ein Topf sollte einen Deckel tragen, und normale Schmutzwäsche wird auch ohne Vorwaschen sauber.

Wer all dies beherzigt, hat am Ende des Jahres garantiert mehr Geld übrig. Geld, das zudem noch viel zu oft im Rachen der großen Atomstromkonzerne verschwindet — statt bei einem der freundlichen, vom BUND empfohlenen Ökostromanbieter.

Weitere Informationen

  • Haben Sie noch Fragen? Dann wenden Sie sich bitte an den Info-Service des BUND, Tel. (0 30) 2 75 86-4 69, info@bund.net


* Übrigens: Der BUND fordert die Hersteller auf, strahlungs- und schadstoffärmere Energiesparlampen anzubieten und die Rückführung der Lampen zu verbessern. Elektrosensiblen Menschen kann ihre Verwendung körpernah noch nicht empfohlen werden.

Die besten Tipps

Ob Strom, Wärme oder Wasser – überall in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus bieten sich Möglichkeiten, Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen. Nutzen Sie die Ratgeber im Internet – von www.bund-wassersparinfo.de über die Tipps auf www.bund.net/stromsparen bis zu den Produktempfehlungen auf www.ecotopten.de und www.blauer-engel-produktwelt.de. Oder besorgen Sie sich eine der folgenden Publikationen:

Lassen Sie sich beraten

  • Ob Strom, Wärme oder Wasser — überall in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus bieten sich Möglichkeiten, Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen. Nutzen Sie die Ratgeber im Internet — von
    den Tipps auf www.bund.net/stromsparen über 
    www.bund-wassersparinfo.de bis zu den Produktempfehlungen auf
    www.ecotopten.de und www.blauer-engel-produktwelt.de.
  • Oder besorgen Sie sich eine der folgenden Publikationen:
     
    • Das kostenlose BUND-Stromspar-1×1, BUND-Infoservice, info@bund.net, Tel. (0 30) 27 58 64 69
    • BUND-Jahrbuch "Ökologisch Bauen & Renovieren" 2013, 244 S., 8,90 €,  www.bundladen.de/oekologischbauen, Tel. (0 30) 27 58 64 80
    • Stiftung Warentest, Das Energiesparbuch, 176 S., 12,90 €
  • Wer sein Heim fit für die Zukunft machen will, sollte sich von einem unabhängigen Fachmann beraten lassen. Er macht eine fundierte Bestandsaufnahme, identifiziert Stromfresser oder Ölschlucker und gibt konkrete Spartipps. Mitunter hat er sogar einige Energiesparutensilien kostenlos parat. Einen Schuss Motivation gibt es gratis. Die Beratung kostet wenig bis gar nichts. Also — beste Chancen, um Energiesparmeister zu werden. Bundesweite Beratung: www.stromspar-check.de (Caritas,
    Energie- und Klimaschutzagenturen), 
    www.verbraucherzentrale-energieberatung.de (Verbraucherzentralen)
  • BUND regional in Berlin: www.berliner-energiecheck.de

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