Öko-Tipps
Vögel füttern im Winter?
Draußen fallen die Temperaturen und viele Menschen wollen jetzt den Vögeln helfen, indem sie sie füttern. Doch brauchen Vögel das Winterfutter tatsächlich zum Überleben? Wie kann man sonst helfen?
Über 90 Prozent der heimischen Brutvogelarten, vor allem die seltenen und bedrohten Arten, kommen gar nicht ans Futterhäuschen. Während häufige Arten wie Meisen und Amseln am Futterhäuschen wie im Paradies leben, haben Vogelarten, denen es besonders schlecht geht, kaum etwas davon. Im Gegenteil: Die Winterfütterung verschafft häufigen und an den Menschen angepassten Arten einen weiteren Konkurrenzvorteil.
Der starke Rückgang vieler Vogelarten ist nicht auf den winterlichen Nahrungsengpass zurückzuführen. Daran sind sie seit Urzeiten angepasst. Entscheidend ist, ob die Vögel einen geeigneten Lebensraum für sich finden. Der Rückgang vieler heimischer Vogelarten geht auf den Verlust oder die Verschlechterung ihrer Lebensräume zurück. Ernsthaft bedrohte Vogelarten kann eine Winterfütterung nicht retten.
Vielmehr entsteht im nächsten Frühjahr ein noch härterer Konkurrenzkampf um Nahrung und Brutplätze, da auch schwache und kranke Vögel den Winter durch die Fütterung überlebt haben. Vögel, die Winterfutter nicht annehmen oder nicht hier überwintern, geraten weiter ins Hintertreffen.
Wie können wir den Vögeln helfen?
Bezugsquellen von Gemüse- und Wildkräutersaatgut
Der Verlust an Biodiversität betrifft nicht nur Wildpflanzen sondern auch die Sortenvielfalt unserer heimischen Nahrungspflanzen. Inzwischen haben vor allem Hybridsorten den Markt erobert, die häufig höhere Erträge bringen. Samen aus Hybridsorten sind aber in der Regel für den eigenen Nachbau nicht geeignet. In der folgenden Liste finden Sie Adressen von Saatgutanbietern, die alte Sorten, die auch für den Nachbau geeignet sind, anbieten. Viele der Anbieter arbeiten auch nach den Regeln des ökologischen Landbaus (z.B. Demeter, Bioland, Naturland, Biokreis). Die Liste stellt nur eine Auswahl von Anbietern dar und ist damit nicht vollständig.
Hähne und Birnen wechseln
Frösche und Kröten wandern wieder!
Nicht nur wir Menschen genießen das lang erwartete Ende des Winters: Frösche, Kröten und Molche wandern jetzt um etwa einen Monat verspätet zu ihren Hochzeitsplätzen. Rund 6.000 freiwillige Helfer des BUND Naturschutz (BN) helfen den Tieren über die Straßen. Autofahrer bitte aufpassen!
Überall in Bayern sind schon Amphibienzäune aufgebaut, um ca. 700.000 Amphibien vor dem Straßentod zu retten. Aber nicht nur Fahrzeuge, sondern auch der massive Einsatz von Pestiziden gefährden die Tiere in bisher ungeahntem Ausmaß!
Nach wenigen warmen Tagen Anfang März kam die diesjährige Amphibienwanderung wegen zu niedriger Temperaturen landesweit komplett zum Erliegen. Amphibien brauchen feuchtwarme Nächte mit über fünf Grad zum Wandern. In den nächsten Tagen wird daher die jährliche Wanderung voll einsetzen. Daher wurden auch dieses Jahr an rund 450 der in Bayern bekannten 1385 Straßenabschnitte mit Amphibienwanderungen spezielle Fangzäune aufgestellt. Rund 6000 Naturschützer werden die Tiere über die Straßen tragen und so zumindest diese Gefahr mindern. Der BUND Naturschutz bittet alle Autofahrer, an diesen Stellen besonders vorsichtig zu fahren: Nicht nur Amphibien, sondern auch die ehrenamtlichen Helfer des BUND Naturschutz sind hier gefährdet!
Die ersten Frösche nutzten schon die warmen Tage Anfang März, einige laichten sogar schon ab. Die Rückkehr des Winters zerstörte Teile des Laichs, ein natürliches Ereignis, auf das die Arten angepasst sind. Nicht ins Verhaltensspektrum gehören aber Straßen: Ganze Populationen können dadurch ausgelöscht werden. „Noch vor wenigen Jahrzehnten wurden an starken Amphibienwanderwegen tote Amphibien mit dem Schneeräumer beseitigt. Heute sind in Bayern schon Amphibienwanderwege mit gerade einmal 2.000 Tieren von landesweiter Bedeutung“ stellt BN-Artenschutzreferent Kai Frobel fest.
Große Sorge bereiten den Amphibienschützern neue Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen des Gifteinsatzes in der konventionellen Landwirtschaft. Wie eine aktuelle Studie der Universität Koblenz-Landau zeigt, kann schon der Einsatz der den Landwirten empfohlenen, üblichen Menge an Fungiziden, Herbiziden und Insektiziden bei Grasfröschen zu einer Sterblichkeitsrate von bis zu 100 Prozent führen! Sie fanden, dass Frösche die tödlichen Pestizide direkt über die Haut aufnehmen. Damit befinden sich Amphibien nach Auffassung des BUND Naturschutz in einem regelrechten Zangenangriff aus Pkw und Pestiziden. Nicht zuletzt deswegen setzt sich der BUND Naturschutz für die ökologische Landwirtschaft ein, die ohne Pestizide arbeitet!
Für Rückfragen
Ulrike Geise
Amphibienexpertin
BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Tel. 0 93 86 / 9 01 61
ulrike.geise@bund-naturschutz.de
Dr. Kai Frobel
Artenschutzreferent
BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Tel. 09 11 / 8 18 78 18
kai.frobel@bund-naturschutz.de
Igeln richtig helfen
Die Igel fressen sich derzeit noch den überlebenswichtigen Winterspeck an. Viele Menschen wollen helfen. Dabei gilt es, einige wichtige Punkte zu beachten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie wirklich helfen können. weiter
So wird Ihr Garten oder Balkon zum Bienenparadies
Pflanzen und Nisthilfen schützen Wildbienen – Unsere Tipps für Balkon, Terrasse und Garten
Der BUND setzt sich auf politischer Ebene für eine natur- und wildbienenfreundliche Landwirtschafts- und Umweltpolitik ein. Zahlreiche Menschen engagieren sich zudem in BUND-Gruppen und betreuen Schutzprojekte. Aber auch Sie können – ohne viel Aufwand – etwas für die Bienen tun! Zum Beispiel mit Wildblumenwiesen oder "Insektenhotels". Der BUND gibt Tipps für Balkon, Terrasse und Garten. weiter
Pflanzen für Wildbienen - Bienenweiden für Garten und Balkon
Welche Hummel ist das?

Frag die Hummel-Hotline!
Hummeln sind beliebt. In Deutschland gibt es 41 Arten von ihnen - aber welche habe ich gerade vor mir? Wir verraten es Ihnen! Einfach die Hummel fotografieren und uns das Bild per WhatsApp oder Mail schicken.
Das Hummeltelefon-Team antwortet mit dem Namen der Hummel-Art und Informationen rund um Ihre Hummel.
1. Telefonnummer der Hummel-Hotline zu Ihren Kontakten hinzufügen: 01 51 / 18 46 01 63
2. Hummel mit WhatsApp fotografieren und Foto an die Hummel-Hotline senden.
3. Unsere Experten antworten sagen Ihnen, welchen Hummel-Art Sie entdeckt haben.
Gerne können Sie Ihr Hummel-Foto auch per Mail an uns schicken: hummelfund@ifbi.net
Die Hummel-Hotline ist ein Gemeinschaftsprojekt des BUND Naturschutz (BN) und des Institut für Biodiversitätsinformation (IFBI). weiter zu den Apps
Wildbienen ein Haus bauen


Holzblöcke, Schilfbündel und Totholz
Durch das Einrichten von Nisthilfen können Sie Wildbienen unterstützen.
Auch hier gilt: Je vielfältiger das Angebot an Nistmöglichkeiten, desto grö-ßer die Chance, dass sich verschieden Arten bei Ihnen ansiedeln. Für eine Nisthilfe aus Holzbohren Sie fünf bis zehn Zentimeter tiefe Löcher mit einem Durchmesser von zwei bis neun Millimetern in abgelagerte, unbehandelte Hartholzblöcke.
Bohren Sie dabei quer zur Ringmaserung, so kann später keine Feuchtigkeit in die Brutröhren eindringen. Damit die Wildbienen sich nicht verletzen, müssen Sie dann noch die Holzsplitter mit feinem Schleifpapier entfernen.
Oder bauen Sie aus handelsüblichen Bambusstäben eine Nisthilfe.
Sägen Sie hierfür Stäbe mit einem Innendurchmesser von drei bis neun Millimetern hinter dem Knoten auf eine Länge von zehn bis zwanzig Zentimetern und bündeln Sie sie.
Stellen Sie die Nisthilfen – vor Regen geschützt – an sonnigen Stellen auf. Wildbienenarten, die für ihre Nester Löscher in Holzknabbern, können Sie einen Stapel aus morschem Holz anbieten. Auch durch Nichtstun können Sie helfen: Lassen Sie im Herbst Ihre verblühten Stauden stehenund schneiden Sie sie nicht zurück.
Hier finden Wildbienen Unterschlupf für den Winter.
Weitersagen!
Wenn Sie Ihren Garten zu einem kleinen Wildbienenparadies gemacht haben, können Sie ihn auch gerne herzeigen... Erklären Sie Ihren FreundInnen und NachbarInnen, was Sie erreicht haben und zeigen Sie ihnen, wie attraktiv ein wildbienen-freundlicher Garten oder Balkon sein kann!