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VG Gessertshausen-Kutzenhausen

Kreisgruppe/Geschäftsstelle

Archiv

Rundbriefe der Kreisgruppe

Jahresrückblick 2021

Veranstaltungen

Leider mussten auch in diesem Jahr die meisten Veranstaltungen abgesagt werden. Dennoch konnte wenigstens der Herbstgartenflohmarkt im Oktober wieder stattfinden. Er war gut besucht und viele Anbieter boten ihre Schätze an. Als kleine Alternative zum Frühjahrs-Gartenflohmarkt wurde der BN-Stand im Hof der Familie Fischer aufgebaut und Pflanzen gegen Spende abgegeben.

Im Oktober führte der Stadtförster Max Greiter durch den Stadtwald von Bobingen und erklärte, wie dieser durch Förderung eines artenreichen Mischwalds, bodenschonende und nachhaltige Holzernte und Maßnahmen gegen Wildverbiss widerstandsfähig gegen die Klimaerwärmung gemacht werden soll. Im Anschluss pflanzten wir noch 100 Tannen als kleinen Beitrag zum klimagerechten Waldumbau.

Praktische Naturschutzarbeit

Der Pachtvertrag für die Streuobstwiese mit Herrn Franz Schmider ist 2021 nach 30 Jahren ausgelaufen. Mit dem Hofnachfolger Herrn Schmider jr. wurde mündlich vereinbart, dass wir die Obstanlage noch so lange bewirtschaften dürfen, wie wir wollen und können. Die Ernte war dieses Jahr gering; doch wurde etwas Saft gepresst, der gegen Spende bei Veronika Schwarzenberger abgeholt werden kann. Äpfel dürfen wir auch im Obstgarten von Herrn Langenmayr sammeln; im Februar bedankten wir uns bei ihm durch einen Erhaltungsschnitt an seinen alten Bäumen.

Im Krankenhausgarten wurde ein weiteres Staudenbeet angelegt und Holzstelen aufgestellt, die Veronika Schwarzenberger im Winter mit dem Sonnengesang des Hl. Franziskus beschrieben hat. (Im Oktober wurden sie von der Kirche Hl. Kreuz in Straßberg ausgeliehen). Das im Vorjahr vom BN begrünte Atrium wurde mit Ostermotiven verziert und zur Urlaubszeit themengerecht umgestaltet. Aus zur Bebauung vorgesehenen Grundstücken in Lagerlechfeld und in Bobingen wurden hunderte Blumenzwiebel von Frühlingsblühern „gerettet“ und um die Kirche in Straßberg und vor allem im Krankenhausgarten wieder eingesetzt.

Der Insektenlehrpfad im Singoldpark wurde vom Frühjahr bis Herbst immer wieder ergänzt, gepflegt und gemäht. Überschüssige Früchte aus dem Bauerngarten wurden zum Mitnehmen ausgelegt.

Unser Biotop am Diebelbach wurde im Juli und im Oktober gemäht, gerecht und der Schnitt abgefahren. Gleich nebenan wurden Weiden gepflegt. Inzwischen hat die Stadt die Fläche erworben.

Biberberatung

Unser langjähriger Biberbeauftragter Hartmut Schütze zog mit seiner Frau Karin wieder in die Nähe seiner Kinder. Als Nachfolger meldeten sich zu unserer Freude gleich vier Personen, die die Aufgaben untereinander verteilen. Ansprechpartnerin ist Ute Blauert.

Aktionen zum Klimaschutz

Wir beteiligten uns im September an einer Demo zum „Klimastreik“ in Augsburg.

Jeder hat mitbekommen, dass wir eine neue Bundesregierung haben. Alle erwarten, dass sie jetzt das Ruder für eine klimagerechte Zukunft herumreißt. Wir sollten aber nicht vergessen, dass auch wir unseren Teil zum Wandel beitragen sollen und können. Nicht unwesentlich dafür ist es, wie wir uns ernähren. Unter den Titel „Planetary Health Diet“ wird ein Speiseplan mit Tipps zum nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln vorgestellt, der die Gesundheit der Menschen und unseres Planeten gleichermaßen schützt. Die empfehlenswerte Internetseite ist zu finden unter www.bzfe.de.


Führung im Bobinger Stadtwald

Förster Max Greiter führte Interessierte am 23.10 durch den Bobinger Stadtwald

Ein Hauptthema war der Umbau des Waldes, damit dieser den Klimawandel überlebt und seine Funktionen erfüllen kann. Überraschend war die Aussage, dass das Berufsleben eines Försters nicht ausreicht, um den Wald zukunftsfähig und stabil zu machen. Wird zum Beispiel eine Gruppe Buchen in einen Fichtenbestand gepflanzt um diese als Samenbäume zur Ausbreitung eines Mischwaldes zu nutzen, dauert es etwa 60 Jahre, bis die Buchen Samen produzieren. Alle Neuanpflanzungen einzuzäunen ist finanziell genauso wenig machbar, wie den gesamten Wald durch Neupflanzungen umzugestalten.

In einem reinen Fichtenbestand muss die obere Schicht des Waldbodens tief weggescharrt werden, um auf fruchtbaren Oberboden zu stoßen. Der Boden ist sauer und zeigt wenig Leben. Ganz anders ist es in einem Stück Laub- oder Mischwald. Dort kommt nach wenigen Zentimeter belebter, gesunder Boden zum Vorschein. Dies ist langfristig auch wichtig für eine gesunde Grundwasserbildung.

Ein Thema war auch Wildverbiss. Im Wald sollte nur so viele Rehwild sein, dass eine Naturverjüngung möglich ist. Auch wenn dies gegeben ist, müssen einige Baumarten vor Verbiss geschützt werden. Darunter fallen z.B. Tannen und Eichen. Die Knospen an den Spitzen der Leittriebe schmecken unserem Rehwild einfach zu gut. Tannen gelten als zukunftsfähig, da sie besonders tiefe Pfahlwurzeln bilden. Eichen sind eine Wärme liebende Baumart und bilden auch eine sehr tief gehende Pfahlwurzel. In der Fläche betrachtet, ist jedoch die Buche der Laubbaum, der unsere Mischwälder dominieren sollte. Interessant ist auch, dass die Naturverjüngung an viel begangenen Waldwegen erheblich besser klappt als in der Fläche. Die Menschen vergrämen das Wild entlang der Wege.

Ein Reizthema ist oft der Einsatz von Maschinen zu Holzernte. Hier wird versucht, die Bodenverdichtung in der Fläche durch immer gleiche Rückegassen gering zu halte.

Ein Anliegen des Bund Naturschutz ist es immer auch vom Reden zum Handeln zu kommen. Als kleinen Anteil am Umbau des Waldes wurden von uns in kleinen Pflanzgruppen 100 kleine Tannen in einen Fichtenbestand eingebracht. Ich bin sicher, dass wir immer wieder nach „unseren Zöglingen“ sehen werden. Das war ein interessanter und schöner Vormittag.

Jahresrückblick 2020

Dieser Jahresrückblick ist der Ersatz für eine Jahreshauptversammlung.

Normalerweise hält unsere Ortsgruppe im Januar ihre Jahreshauptversammlung. Diese ist nach den derzeitigen Corona-Richtlinien nicht möglich. Wir
haben uns gegen eine Verschiebung ins Frühjahr oder in den Frühsommer entschieden und verzichten ganz darauf. Voraussichtlich wird eine Menge
Veranstaltungen und Jahreshauptversammlungen nach den Corona-Einschränkungen nachgeholt werden.

Blicken wir auf das zurück, was unsere Ortsgruppe 2020 beschäftigt hat. Auch wenn die meisten publikumswirksamen Veranstaltungen wegen Corona ausfallen mussten, waren wir nicht untätig.

Biotop- und Artenschutz: Seit Gründung unserer Ortsgruppe 1987 sind wir aktiv im Biotop- und Artenschutz. Wir pflegen unser Biotop mit Weiher, eine Weidenfläche und unsere Streuobstwiese. Peter Roth beteiligt sich zusammen mit anderen von uns an der jährlichen Amphibienschutzaktion der Großaitinger Ortsgruppe.

Der Baumschnitt auf unserer Streuobstwiese erfolgt jährlich. Ebenso werden die Bäume im Schulgarten geschnitten. Unsere „Gedenkbäume“ auf dem Familienanger
benötigen auch jährlich etwas Nährstoffe. Auch auf der Singoldinsel pflegen wir Bäume. Diese sind überwiegend überaltert und werden als Nistmöglichkeiten für
Vögel und Insekten erhalten und verkehrssicher zurückgeschnitten.

Unsere Gartenflohmärkte im April und Oktober fielen der Coronapandemie zum Opfer. Einige Anbieter waren nicht glücklich darüber, da sie nicht wussten, wohin sie
mit ihren für den Pflanzenmarkt vorbereiteten Pflanzen sollten.

Meinungsbildung: In Vorträgen versuchen wir auf notwendige Veränderungen in unserer Gesellschaft hinzuwirken.
Was ist Gemeinwohlökonomie“ war das Thema eines Vortrages von Michael Schnitzlein im Februar. Die Ermittlung, welchen Beitrag eine Privatperson/ein
Unternehmen/eine Gemeinde/ein Land zum Gemeinwohl leistet, kann über die Gemeinwohl-Bilanz ermittelt werden. Als Kriterien werden Menschenwürde, Solidarität
und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung herangezogen. Dass dies inzwischen auch in der Politik angekommen ist, zeigen die
Auseinandersetzungen um das „Lieferkettengesetz“.

Im Juli radelten wir zu den „Bahngruben“ bei Kleinaitingen. Dort sind wertvolle Biotopflächen, die auf magere Standorte abgestimmt sind. Anschließend führte unser
Weg noch etwa vier Kilometer weiter in den Süden zu den Ausgleichsflächen von ALDI Süd. Hier erwartete uns eine selten gewordene Artenvielfalt. Durch die Führung von Johannes Enzler bekamen wir weitreichende Informationen zu den vorkommenden
Pflanzen und deren Lebenswelt.

Fortbildungen zu Umweltthemen konnten nur punktuell und virtuell wahrgenommen werden.

Wir engagierten uns 2019 beim Volksbegehren „Artenvielfalt“. In Weiterführung des Anliegens wurden verschiedene Aktionen gestartet.

Der 2019 begonnene Insektenlehrpfad im Singoldpark wurde bepflanzt, gepflegt und weiter gestaltet. Erfreulich ist das Interesse und das Wohlwollen aus der
Bevölkerung, das in Gesprächen am Rande von Arbeiten auf der Fläche geäußert wird. Fassungslos mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass Anfang Oktober die von den Imkern aufgestellte und sehr hochwertig verarbeitete und gefüllte Insektennistwand von Unbekannten angezündet und abgebrannt wurde. Die ersten Insekten waren bereits eingezogen.

Im Herbst wurde auf einer sehr mageren Fläche (Kies und Sand) eine Mähgutübertragung aus einer sehr artenreichen, mageren Biotopfläche bei Graben
gemacht. Dadurch wird zum Standort passendes Saatgut von einer Fläche zur anderen übertragen.

Mitmach-Aktion „Jeder m2 zählt“ - Prämierung der schönsten Einsendungen

Vor sieben Monaten gab die Ortsgruppe gemeinsam mit der Stadt Bobingen den Startschuss zur Mitmach-Aktion „Jeder m2 zählt“. Ziel war es, möglichst viele
Menschen in Bobingen für die Gestaltung naturnaher Gärten und Freiflächen zu begeistern und damit den Insekten mehr Lebensraum zur Verfügung zu stellen. Etwas
zu bewegen war ganz einfach: (Mindestens) ein Quadratmeter Garten oder Balkon sollte für die Artenvielfalt gestaltet werden, egal, ob mit heimischen Sträuchern,
Wildblumen, Totholz, Natursteinmauern, Sumpfbeet, Teich oder Tränke. Wer am Wettbewerb teilnehmen wollte, konnte seine Arbeit vor und nach der Umgestaltung
fotografieren und einsenden.
Die schönsten Einsendungen wurden im November in einem kleinen Rahmen von Bund Naturschutz und der Stadt Bobingen prämiert.

Aktivitäten des BN im Krankenhausgarten in Bobingen

Auf Anregung von Frau Angela Kellermann vom Umweltteam der Wertachklinik Bobingen fanden Gespräche mit einem Team vom Krankenhaus Bobingen statt. Das
Anliegen war: „Wie lässt sich die ökologische und auch optische Situation im weitläufigen Park des Krankenhauses verbessern?"
Konkret fanden sich folgende Projekte:

  • Neugestaltung eines ehemaligen inzwischen komplett verwahrlosten Blumenbeets
  • von ca. 42 m2 Fläche.
  • Unterstützung der Vogelwelt durch Anbringen von Nistkästen.
  • Ansehnliche und ökologisch sinnvolle Bepflanzung des Lichthofs bzw. des Atriums.
  • Verbesserung des Parks als Lebensraum für Insekten.

Als erste Maßnahme konnte das große Beet gerodet und neu angelegt werden. Ein
Team von zwei Mitarbeitern des Krankenhauses sowie Helfern vom BN hat die Fläche
innerhalb von zwei Wochen in eine ansehnliche, blühende Insektenoase verwandelt.
Der LBV hat 5 neue Nistkästen angebracht und wird diese auch betreuen.

Im Oktober wurden auf einer abgesteckten Fläche rund 1000 Frühlingsblüher im
Rasen gesteckt! Abschließend konnten das Atrium ausgeräumt, die Beete vorbereitet und mit
standortgerechten mehrjährigen Pflanzen neu angelegt werden. Die Pflege der neu gestalteten Flächen wird vom Team der Helfer übernommen.
Die Kosten für diese Maßnahmen haben das Krankenhaus Bobingen, der Förderverein
sowie der BN mit Pflanzenmaterial aus eigenem Bestand getragen.

Schulgarten

Schon seit einiger Zeit fristete der Teich im Schulgarten ein trauriges Dasein. Von den umstehenden Bäumen fiel jahrelang Laub ins Wasser. Fäulnisprozesse nahmen dem Teich den Sauerstoff. Es war nur wenig Leben darin. Einzelne Aktionen, bei denen das Wasser herausgepumpt und Schlamm entfernt wurde, brachten nicht den
gewünschten Erfolg.
Nun machte Frau Kestler den Teich zu ihrem Projekt. Sie und ihre Helfer pumpten das Wasser ab und entfernten störenden Aufwuchs, den Schlamm und die gesamte
Teichfolie. Der Untergrund wurde mit neuem Sand frisch modelliert. Nach dem erneuten Einbau der Folie und ersten Füllversuchen musste noch ein Leck gefunden
und geflickt werden. Dann war es so weit. Passende Pflanzen fanden ihren Platz im Wasser und im Randbereich. Das Ufer wurde neugestaltet und bepflanzt. Mit einem
Netz, das im Herbst fallende Blätter abfängt, fand die Umgestaltung ihren Abschluss. Nun steht der Entwicklung eines artenreichen und schönen Teichbiotops nichts mehr im Wege.
 

Im Mai wurden drei große Hochbeete im Schulgarten neu angelegt. Sie dienen zur Anzucht und Zwischenlagerung von Pflanzen für unsere Gartenflohmärkte und
sonstige Aktionen. Zuerst rückte ein Bagger an, der das baufällige Backhäuschen, Wurzeln von Sträuchern und einem gefällten Kirschbaum sowie Betonreste entfernte. Als Auflager wurden Platten gelegt und dann von fleißigen Helfern die Hochbeete aufgebaut und befüllt.

Für unsere Jugendgruppe wurden auch noch zwei kleine Hochbeete von je 1m2 hergestellt.
Dann folgte noch eine liebevoll gebaute Kräuterspirale. Alles zusammen wurde noch in dieses Jahr bepflanzt und brachte auch sichtbare Erfolge.

Streuobstwiese, Apfelernte und Mosten:
Unsere Streuobstwiese brachte uns wieder eine gute Ernte. Zudem sammelten wir in Bobinger Privatgärten und auf Anlagen der Stadt Bobingen Äpfel zusammen.
In der Mosterei des Gartenbauvereins wurden an 6 Terminen 693 Liter Apfelsaft für uns gepresst und sterilisiert. Die 5l-Boxen können bei Frau Schwarzenberger erworben werden.
Zudem gibt es noch Lagerobst von der Streuobstwiese. An „Streuobst Stauden“ lieferten wir 627 kg ab, an „Unser Land“ waren es 3350 kg.
Mit diesen Aktivitäten versuchen wir Bewusstsein für den Wert und die Vielfalt von ungespritztem Obst aus unserer Heimat zu fördern.
Die im Frühjahr 2019 auf der Streuobstwiese aufgehängten Nisthöhlen waren 2020 fast alle bewohnt. Baum- und Heckenschnitt wurden auf der Streuobstwiese gehäckselt.

Unsere Jugendgruppe: Rückblick Jugendarbeit 2020

Trotz Corona, vor dem ersten Lockdown und dann bis zum zweiten Stopp konnten die Gruppenleiterinnen der Rasselmäuse, Sabine Kube und Linda Bobinger, doch einige interessante Themen bearbeiten bzw. Aktionen durchführen. Winterspiele im Wald, das Thema Schneeglöckchen sowie der Bau von Insektennisthilfen konnten noch vor dem ersten Lockdown durchgeführt werden. Nach der Zwangspause waren die Kinder im Schulgarten mit zwei Projekten im Einsatz: Sie lernten Gemüseanbau in Quadrat-beeten, stellten Erdmischungen zusammen, säten und pflanzten. Die Kräuterspirale, die mit Liebe zum Detail von Georg Reisinger mit Unterstützung eines Jugendlichen Dominik Eckart aufgebaut worden war, durften die Kinder fertig stellen und standort-gerecht bepflanzen.

Nach der Sommerpause ernteten die Rasselmäuse die Kartoffeln aus dem Bauerngarten im Singoldpark; zwei Jugendliche hatten diese im Frühjahr gelegt.
Und wieder kam die Zwangspause. Um den Kontakt nicht ganz abreißen zu lassen, bestückten Linda und Sabine eine Schatztruhe mit Tipps, Bastelanleitungen u.a.m., die die Kinder sich bei einem Spaziergang in Lindas Garten mitnehmen können. Alle hoffen auf ein neues Jahr ohne Einschränkungen. Pläne gibt es genug!
Beim Energieteam der Stadt Bobingen ist Jürgen Walter vom BUND Naturschutz Bobingen von Beginn an dabei. Das Energieteam ist eine Einrichtung der Stadt Bobingen, an der sich Bürger im Ehrenamt beteiligen. Aus seinen umfangreichen Aktivitäten folgen hier ein paar Stichpunkte:

Verbesserung der Fahrradstellfläche am Bahnhof. LEW PV-Freiflächenanlage mit günstiger Nutzung im nahen Umfeld. Der Bobinger Stadtbote wird nun separat
zugestellt. Damit ist es leichter, unerwünschte Werbepost zu verweigern. Stadtradeln wurde indiziert. Eine Masterarbeit zum Thema Energieverbrauch / Klärgas wurde in Zusammenarbeit mit der FH Augsburg durchgeführt und vorgestellt. Für das Krankenhaus Bobingen wurde eine Masterarbeit über die Nutzung von Erneuerbaren
Energien im Krankenhaus in Zusammenarbeit mit der Hochschule Augsburg gestartet.

Das Projekt „Stromspar-Check“ wurde vorgestellt. Bobingen ist Mitglied im CarSharing-Verein. Es wird auch ein Seniorenfahrdienst angeboten. Auf der
Nutzerseite gibt es Interesse, gesucht werden noch Fahrer.

Wie ging es 2020 unseren Bobinger Bibern?
Auch im vergangenen Jahr haben sich unsere Biberfamilien an der Singold friedlich verhalten und sich selten sehen lassen. An den Gehölzen haben sie aber ihre Spuren hinterlassen. Besonders auf der Mühleninsel sind große Bäume angefressen worden, die dann gefällt werden mussten.
In den letzten Monaten haben die Biber begonnen, Äste und Zweige "abzuschneiden", die sie in der Nähe des Baues, z.B. unterhalb der Krumbacher Str. als Futterfloß zusammenfügen. Diese besonderen Aktivitäten lassen auf einen strengeren Winter hinweisen.

Ein Sorgenkind, unabhängig von den Bibern, ist der Kaltenbachteich unterhalb der Minigolf-Anlage. Sein Staudamm wird immer wieder mutwillig beschädigt, so dass der Wasserstand dieses von Libellen, Kröten, Fröschen, Enten und Wasserpflanzen besiedelten Biotops gefährlich niedrig wird. Außer an der Singold in Bobingen ist der Biber auch in Wehringen aktiv. Auch an anderen Gewässern, z.B. an Wiesengraben und Wertach, gibt es Biberspuren:
Damm, Stausee, Einstiege, überflutete Wiesen, Fraßstellen an Bäumen und Sträuchern.
IM VERGANGENEN JAHR GAB ES KEINE GRAVIERENDEN PROBLEME MIT DEN BIBERN

Ein Uhu zu Gast in Bobingen: Mitte August kam ein Anruf aus dem Lkr. Unterallgäu. Dort habe sich eine Eule in einem Teichnetz verfangen. Beim Abholen fanden wir
jedoch einen Uhu vor. Mit Hilfe eines Bekannten vom LBV und vor allem von Herrn Reichinger wurde das Tier geholt, gepflegt, beringt und zehn Tage später wieder
ausgesetzt. Hierzu gibt es einen Artikel auf unserer Homepage


Aufgrund einer Nachfrage und mit Hilfe von Fotos erfuhr ich, dass es in Bobingen Bienenfresser gibt. In Bayern steht er auf der roten Liste, deutschlandweit gilt er als
nicht gefährdet. Es ist ein außergewöhnlich schöner und bunter Vogel.

Neben den Veranstaltungen und Aktionen, die im Programm standen, besuchten wir andere Veranstaltungen und Vorträge zum Themenbereich Naturschutz,
Lebensformen, Zusammenhänge von Wirtschaft, Mensch und Natur. Da viele dieser Angebote den Einschränkungen der Corona-Pandemie zum Opfer fielen, konnten
Fortbildungen zu Umweltthemen nur punktuell und virtuell wahrgenommen werden. Als Träger öffentlicher Belange sind wir immer wieder zu Stellungnamen
aufgefordert. Leider werden unsere Argumente bei der Entscheidungsfindung selten berücksichtigt. Grundsätzliche Entscheidungen sind häufig bereits vor Einholung der Stellungname gefällt.

Organisation:
Unsere derzeitige Vorstandschaft wurde am 09. Januar 2020 für 4 Jahre gewählt und setzt sich zusammen aus: Ottmar Vellinger – 1. Vorsitzender, Veronika
Schwarzenberger - 2. Vorsitzende, Peter Roth – Schriftführer, Elke Sontag – Schatzmeisterin. Als Beisitzer fungieren: Hartmut Schütze; Ines Pitsch, Jürgen Walter -
er ist im Energieteam der Stadt Bobingen.

Weiter stützt sich unsere Arbeit auf viele Helfer, die in einzelnen Bereichen auf Ansprache hin mithelfen. Auch diese sind uns sehr wichtig. Ohne sie wäre vieles nicht
zu bewältigen. Seit 2000 betreibt unsere Ortsgruppe eine eigene Homepage, die von Jakob Vellinger gepflegt wird.

Mitgliederentwicklung: Am 02.12.2020 hatte die BN-Ortsgruppe Bobingen zusammen 461 Mitglieder: 404 in Bobingen und 53 in Wehringen. Dies sind 5 mehr als
52019. Bereits 2019 hatten wir 24 mehr im Vergleich zum Vorjahr – ohne Werbemaßnahmen von außen.

Ich führe dies auch auf einen Stimmungswandel in der Bevölkerung nach dem Volksbegehren Artenvielfalt zurück. Im Kreis unterstützen 7987 Mitglieder die Arbeit
unseres Verbandes; auch dort sind es 348 mehr als im Vorjahr. Die wichtigste und überzeugendste Grundlage, um Mitglieder zu gewinnen, ist gute Naturschutz- und
Jugendarbeit.

Dank
Seit vielen Jahren ist der BN in den Gemeinderäumen der Evangelischen Kirche Gast. An dieser Stelle einen besonderen Dank an die Ev. Kirchengemeinde und Herrn Pfarrer Peter Lukas.

Die Stadt Bobingen zählt ebenso seit Bestehen unserer Ortsgruppe zu den Unterstützern unserer Ortsgruppe. Sie bezuschusst unsere Jugendarbeit regelmäßig.
Das Mähgut aus der Biotoppflege am Diebelbach wird von der Stadt abgeholt. Besonders erwähnen möchte ich die gute Zusammenarbeit mit dem Bauhof bei der Erstellung des Insektenlehrpfades im Singoldpark. Es ergeben sich immer wieder Schnittpunkte, bei denen Stadt und BN aus aktuellem Anlass diskutieren und Meinungen austauschen. Für die Bereitschaft, sich immer wieder neu auf eine Zusammenarbeit einzulassen, einen herzlichen Dank an Bürgermeister und
Stadtverwaltung!


Allen Mitgliedern und Helfern, die unsere Arbeit unterstützen,
die immer da sind, wenn sie gebraucht werden
einen herzlichen Dank.
Ohne sie wäre vieles nicht möglich!


Ein Uhu zu Gast in Bobingen

Ferien- und Urlaubszeit hält auch für Daheimgebliebene schöne Überraschungen bereit.

Mitte August erhielt ich von einem Teichwirt aus dem angrenzenden Landkreis Unterallgäu einen Anruf, dass sich eine Eule in einem Netz verfangen hätte, das über einen Fischteich gespannt war. Das Tier sei völlig erschöpft von den Versuchen freizukommen. Der Teichwirt hat das Netz von dem Tier größtenteils entfernt und war nun auf der Suche nach einem Fachkundigen, der sich darum kümmert. Er hatte bereits längere Zeit herumtelefoniert und entweder niemand erreicht oder das Gegenüber erklärte sich für nicht zuständig. So kam er zu mir.

Ich selbst kenne mich mit Eulen nicht aus und hab einen Bekannten vom LBV angerufen. Der versicherte sich, dass bei Herrn Reichinger Platz in einer Voliere sei. Herr Reichinger hat die offizielle Genehmigung, sich um verletze Greifvögel kümmern zu dürfen.

Nach etwa einer Stunde waren wir beim Teichwirt vor Ort und waren erst einmal verblüfft als ein stattlicher Uhu in dem Karton war. Ich war froh, dass ein fachkundiger Vogelliebhaber dabei war, der wusste wie er den Uhu anfassen musste. Er wurde in einem Karton nach Bobingen gefahren und dort auf Verletzungen untersucht. Auch wurden Netzreste von den Schwingen entfernt. Er erholte sich wieder und wurde fachgerecht gefüttert. Nachdem er auch noch beringt war wurde der Uhu nach nicht einmal zehn Tagen wieder nahe dem Fundort in seiner natürlichen Umgebung freigelassen.

Für mich war es der erste freilebende Uhu den ich gesehen habe. Er war eine beeindruckende Begegnung.

Ottmar Vellinger

BUND Naturschutz Bobingen


20.2.2020 - Wettbewerb der Stadt Bobingen und des BUND Naturschutz 2020

Die Ortsgruppe Bobingen veranstaltet zusammen mit de Stadt in diesem Jahre den Wettbewerb „Mehr Lebensraum für die Natur – Jeder m² zählt!“ Vorbild ist die gleichnamige Aktion der Kreisgruppe Mindelheim, die diesen Wettbewerb heuer schon zum zweiten Mal durchführt.

Kleine und Große, Einzelne und Gruppen, Schulklassen, Vereine, Unternehmen und Landwirte werden dazu eingeladen, ein Stück Erde naturfreundlich zu gestalten, sei es im Garten oder auf einem Balkon, Fensterbrett oder öffentlichem Grünstreifen. Dahinter steht die Idee, ein Netz von Lebensinseln mit Futterangebot und Schlupfwinkeln für Insekten, Vögel und Kleintiere zu schaffen und die Menschen wieder für eine naturnahe Gartengestaltung zu begeistern. Daher sind auch künstlerisch inspirierte phantasievolle Lösungen hochwillkommen.

Für den Wettbewerb werden von den Teilnehmern Fotos von der Projektfläche im alten und im umgestalteten Zustand bis Ende September an die Stadt Bobingen eingesandt. Dann werden die Bilder auf der Homepage der Stadt veröffentlicht und auch im Rathaus ausgestellt. Die besten Ideen werden von einer Jury prämiert und in einer Feierstunde mit Preisen, die großenteils örtliche Geschäfte gestiftet haben, ausgezeichnet. Die Stadt stellt auf ihrer Homepage einen Extraplatz für alle Informationen und Anregungen zur Verfügung. Begleitend finden auch Vorträge und Führungen statt. Die fachliche Betreuung liegt in der Hand der beiden Blühbotschafterinnen Veronika Schwarzenberger vom BUND und Beate Krebs vom örtlichen Gartenbauverein.

zu den Informationen der Stadt

(Peter Roth)


Ausflug zum „hortus insectorum“ und „hortus felix“

Am 30.06.2019 machten sich zwölf Interessierte auf den Weg nach Bayerberg im Landkreis Ansbach um den „hortus insectorum “ und ein paar Kilometer weiter in Herrieden den „hortus felix“ zu sehen.

Markus Gastl erzählte, wie ihn die anderen Dorfbewohner für verrückt erklärt haben, als er guten Boden mit Lkws abfahren ließ. Er legte in Baierbach auf dem privaten Gelände einen der vielfältigsten Lebensräume an, die ich bisher kannte, seinen „hortus insectorum“,einen Ort für Insekten. Nach außen grenzt eine Hecke dieses Gelände ab. Innen geht ein Pfad an gestalteten Flächen und Elementen vorbei. Dort sind Zonen mit Steinhaufen, Strangfalzziegeln, Kies, Sand und Lehm. Es wurden Plätze geschaffen, die nach Art der Permakultur einen Sonnenfang darstellen und es gibt Teichflächen. Alles ist mit unterschiedlichsten Wildpflanzen bewachsen und beherbergt eine Vielzahl von Schmetterlingen, Käfern und allerlei Insekten, die auf den Pflanzen und in den gestalteten Lebensräumen vorkommen.

Aber nicht nur die Gestaltung, die Pflanzen und Tiere beeindrucken. Die Steinhaufen und Plätze, die kleinen Lebensräume haben Widmungen wie: Gier / Scheinheiligkeit / Unwissenheit / Gleichgültigkeit / mangelnde Taten/ Augen des Lichts / Beständigkeit / Sehnsucht / Absicht / Leichtigkeit / Mut / Vertrauen / Gerechtigkeit / Wiedergutmachung / Vergebung usw. Wer sich sinnlich darauf einlassen will, für den sind allein diese Widmungen ein Erlebnis.

Die etwa 1,5 Stunden vergingen schnell, dann ging es ein paar Kilometer weiter zu seinem zweiten Garten, dem „hortus felix“,einem Ort um glücklich zu sein. Dort lebt Herr Gastl mit seiner Partnerin und auch immer wieder mit Gästen, die dort zeitweilig mitarbeiten, um sein Werk kennen zu lernen. Dieser Garten liegt am Hang und ist nach den Regeln der Permakulur angelegt. Auch hier gibt es die vielfältigsten Lebensräume und immer wieder „Hotspots“, sehr fruchtbar geschaffene Zonen, auf denen Gemüse und allerlei Essbares angebaut wird. In dem Holzhaus gibt es eine Komposttoilette, in der Urin und feste Ausscheidungen getrennt erfasst werden und nach entsprechender Behandlung in den Kreislauf zurückkehren. Gemähtes Gras wird zu „Mulchwürsten“ gedreht, um Gießwasser zu sparen. Orte der Geselligkeit und der Versammlung sind angelegt. Auch hier gibt es vielfältigste Lebensräume und eine Vielzahl an Pflanzen zu entdecken. Honigbienen sind dort ebenfalls zu finden.

Seine Motivation erklärt Markus Gastl so: „Warum stecke ich also all meine Energie, Zeit und auch viel Geld in diese Art von hortus? Aus intensiven Reiseerlebnisse heraus, die mich meist sehr nah zu den Menschen und der Natur geführt haben, fühle ich mich zu einer Wiedergutmachung an der unglaublichen Vielfalt des Lebens verpflichtet. Mit meinen Mitteln und direkt vor meiner Haustüre, also im eigenen Garten.“

Jeder von uns ging inspiriert von Ideen und beeindruckt von diesem Menschen wieder nach Hause. Es wird wohl keiner von uns in diesem Umfang sein Leben und seinen Garten umkrempeln, aber einzelne Elemente werden wohl die meisten verwirklichen.


Mitmachen bei der Solawi Augsburg!

Die Solidarische Landwirtschaft Augsburg setzt Alternative zum Agrobusiness – Kooperation statt Konkurrenz

Nach einem Pilotjahr in 2014 hat sich die Solidarische Landwirtschaft Augsburg (Solawi) mit mittlerweile vier Landwirten/Gärtnern in Augsburg gut etabliert. Damit gibt es in unserer Stadt eine Alternative zum Agrobusiness und zur Marktabhängigkeit. Denn die Landwirte kommen aus der Region und liefern direkt an die Abnehmer. Diese sind allerdings keine gewöhnlichen Konsumenten. Denn sie sind wie die Landwirte Teil der Solawi, sie heißen „Stadtwirte“. Sie werden Teil des Projekts, sie reden mit bei der Planung, beim Anbau und der Fruchtfolge. Die Stadtwirte organisieren die Verteilung bis in die Stadtteile hinein. Bei Hofbesuchen finden direkte Begegnungen mit den Landwirten statt und wer kann, hilft mit bei der Ernte. Für die Landwirte ist damit der Anbau planbar, der Vernichtung von Lebensmitteln wird damit entgegengearbeitet. Eine garantierte Abnahme zu vereinbarten Preisen nimmt den Landwirten den Druck, für einen unkalkulierbaren Markt anbauen und sich dem Preisdiktat des Großhandels unterwerfen zu müssen.

Die Landwirte bauen auf bio-ökologischer Grundlage an. Damit ist für hohe Qualität und Nachhaltigkeit des Anbaus gesorgt. Die Stadtwirte verpflichten sich für ein Jahr, „Ernteanteile“ abzunehmen. Ein Ernteanteil umfasst das Gemüse, das saisonal gerade geliefert werden kann. Ein Ernteanteil für eine Person kostet derzeit 53€, der doppelte Ernteanteil für Familien liegt bei 93€ im Monat. Die Verteilung findet jeweils am Montag Abend (Innenstadt) bzw. Dienstag Abend (dezentrale Stadtteildepots) statt. Momentan gibt es dezentrale Depots in Pfersee, Senkelbach, Hochzoll, Göggingen, Haunstetten und seit 01.09.2018 auch in Bobingen-Straßberg.

Die Solawi lebt von einer Beteiligung der Mitglieder, alle Tätigkeiten erfolgen auf ehrenamtlicher Basis. Eine erlebnisreiche und immer auch weiterbildende Möglichkeit sich einzubringen ist die Mithilfe bei den Landwirten. Egal, ob wir gemeinsam säen, ein Gewächshaus im Frühling vorbereiten oder letztlich dann gemeinsam ernten - jede Feldaktion ist eine schöne Gemeinschaftsaktion, die Transparenz und Vertrauen schafft, ein Gemeinschaftsgefühl entstehen lässt und meistens in einem fröhlichen und kulinarischen Zusammensein endet.

Die Solawi-Augsburg hat Kapazitäten, weitere Stadtwirte aufzunehmen. Wer Interesse hat, kann sich unter folgender Adresse melden: info@solidarische-landwirtschaft-augsburg.de

Weitere Infos unter http://www.solidarische-landwirtschaft-augsburg.de/ oder bei unserem Monatstreffen. Dies findet immer am letzten Dienstag im Monat um 19:30 Uhr in der Weißen Gase 3, Augsburg (über dem Weltladen) statt. Interessierte sind uns immer herzlich Willkommen!

Träger der Solawi-Augsburg ist ein gemeinnütziger Verein:

das Öko-Sozial-Projekt, das auch für andere Formen der Solidarischen Ökonomie eine Plattform sein möchte. Mehr vom Öko-Sozial-Projekt und der Solawi-Augsburg

unter www.oeko-sozial-projekt.de


Fahrradfreundlicher Gleiszugang im Bahnhof Bobingen

Im Bahnhof Bobingen ist der Zugang zu den Gleisen 2-4 für Radfahrer aufgrund eines fehlenden Aufzugs mit erheblichen Mühen verbunden. Nun trafen sich am 17.08. zu einem Ortstermin ein Vertreter der Bahn, Stadtbaumeister Rainer Thierbach, zwei Vertreter des BUND Naturschutz und der Initiator des Gesprächs, ein engagierten Radler aus Bobingen, um die Machbarkeit von Verbesserungen auszuloten.

Danach hat die Bahn keine Einwände gegen die Errichtung einer Fahrradrinne oder –rampe am Treppenabgang, wenn sie nichts zahlen muss und die Vorrichtung den einschlägigen Vorschriften entspricht.

Eine Fahrradrinne darf nur 20 cm breit sein. Dabei wurden Zweifel laut, ob dies für Fahrräder mit Satteltaschen ausreichend ist. Stadtbaumeister Thierbach erwägt zuerst die Ausführung einer Fahrradrinne in Holz, um die Funktionstüchtigkeit zu prüfen.

Der BUND Bobingen begrüßt die Initiative und hofft, dass bald eine funktionstüchtige Vorrichtung geschaffen wird. Noch mehr zu begrüßen wäre allerdings der Ausbau zu einem komplett barrierefreien Bahnhof. Dieses Ziel scheint jedoch noch in weiter Ferne zu liegen.


Zusammenarbeit Kirche und Bund Naturschutz

Straßberger Firmlinge legen Labyrinth im Bobingen Singoldpark frei

Das von der Jugendgruppe des Bund Naturschutz in Bobingen vor 10 Jahren angelegte Labyrinth im Singoldpark war in die Jahre gekommen. Gras überwuchert die Steine, so dass es nicht mehr sichtbar war.

Nun hatten sich 10 Jugendliche der Firmgruppe aus Straßberg gefunden, um an einem Samstagvormittag das Labyrinth wieder freizulegen.

Nach einer kurzen Einführung durch Frau Schwarzenberger ging es tatkräftig ans Werk.

Kraft und Ausdauer waren für die Arbeit notwendig. Bis Mittag war das Ziel erreicht. Das Labyrinth ist jetzt wieder komplett sichtbar und nutzbar.

 In ihrer Vorbereitung zur Firmung im Oktober bekommen die Firmlinge nicht nur religiöse Hilfestellungen. Ein Teil der Vorbereitung ist es auch, sich in soziale, kirchliche und öffentliche Bereiche als Christinnen und Christen verantwortungsvoll einzubringen. Die Jugendlichen helfen zum Beispiel beim Seniorennachmittag der Pfarrei mit, beteiligen sich bei der Caritas-Sammelaktion, besuchen ältere Mitbürger in Seniorenheimen, begleiten Krankenbesuche und einiges mehr.

Die Pfarrei Heilig Kreuz in Straßberg wurde als erste Pfarreie in der Diözese Augsburg EMAS-zertifiziert (Eco-Management and Audit Scheme, EMAS). Sie hat sich deshalb der Umwelt und der Schöpfung besonders verpflichtet.

Das zeigt sich nicht nur durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kirche oder internen nachhaltigen Maßnahmen zum Umweltschutz, sondern auch durch Unterstützung von Umweltmaßnahmen in der Firmvorbereitung.

So bleibt den Firmlingen Dank zu sagen und ihnen einen guten Weg und gute Wegbegleiter auf ihrem Weg durch das Labyrinth des Lebens und beim Erwachsenwerden in ihrem Glauben und zu wünschen.

Permakultur-Führung am Biohof Hesch

 

Besuch beim Biohof Hescham 09.Juni 2018

Um den aus dem Vortrag über SoLaWi gewonnenen Eindruck mit Leben zu erfüllen und die dazugehörigen Menschen kennen zu lernen, nutzten wir die Gelegenheit und besuchten einen SoLaWi-Landwirt, den Biohof Hesch in Emersacker.

Die Hofstelle fällt schon durch ein Holzhaus auf. Hinter dem Haus sind Gewächshäuser und ein Gemeinschaftsraum für Begegnungen. In 10 Minuten Entfernung zu Fuß befindet sich eine Fläche, die als Permakultur angelegt ist. Bei Permakultur wird bewusst ein Mikroklima geschaffen – mit Hecken als Wundschutz, mit Wasserflächen und sonnenbeschienenen Erdwällen um ein gesundes. Vielfältiges und der Natur angepasstes Anbaugebiet zu schaffen. Die gezeigte Anlage ist noch relativ neu. So kann ganz gut nachempfunden werden, wie eine vorhandene feuchte Wiese in einen sehr abwechslungsreichen Lebensraum mit besonderem Mikroklima umgestaltet wurde. Gärtner, die einen gepflegten, Beet für Beet strukturierten Garten gewöhnt sind, müssen da etwas umdenken.

Ein interessanter Tag. Eine interessante Anlage mit vielen interessanten Menschen.

Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi)

Der BUND Naturschutz in Bobingen hatte am 18.April 2018 Referenten von SoLaWi für einen Vortrag gewonnnen.

 Ökologisch – regional – saisonal – gemeinschaftlich - transparent

Die Solawi-Augsburg ist ein Zusammenschluss von Menschen in Stadt und Land. Grundlage ist die Versorgung einer Gruppe von Menschen mit Lebensmittel durch landwirtschaftliche Höfe und Gärtnereien. Höfe und Lebensmittel stammen alle aus der Region.

Die Solawi-Augsburg möchte die klassische Teilung zwischen "Produzenten" und "Konsumenten" aufheben. Die "Entfremdung" der herrschenden Produktionsweise wird durch die Förderung direkter Begegnungen ersetzt. Durch Teilhabe soll ein neues Gefühl der Verbundenheit entstehen. Die gegenseitige Verantwortung soll gestärkt und die Ernte "geteilt" werden.

Wie funktioniert das?

Das von den Landwirten geerntete Gemüse wird unter allen Beziehern ("Stadtwirten") aufgeteilt. Ein Teil davon ist eine "Ernteeinheit". Die Ernteeinheit hat keine feste Menge. Saisonal bedingt kann die Menge größer oder kleiner sein. Beim wöchentlichen Bezug wird die Ernteeinheit immer neu ermittelt und für alle sichtbar an eine Tafel geschrieben. Jeder "Stadtwirt" stellt sich nach diesen Angaben seine Einheit selbst zusammen. Bei den dezentralen Verteilstellen ist die Angabe der Ernteeinheit auf ein Blatt niedergeschrieben.

Die Landwirte erhalten von den Stadtwirten einen Betrag, der über dem Bio-Großhandelspreis, aber unter dem Bio-Einzelhandelspreis liegt. Mit diesem Preis wird einmal der Landwirt und seine Ernte gewürdigt, zum anderen aber auch die ganzjährige "Treue" der Stadtwirte im Bezug der Ernte.

 Auch in Bobingen ist eine Verteilstelle geplant. Sobald diese eingerichtet ist, finden sie die Info dazu auf unserer Homepage.

Wollen Sie genaues wissen? Schauen sie bitte unter http://www.solidarische-landwirtschaft-augsburg.de nach? Für diese Seite übernehmen wir inhaltlich keine Verantwortung.

Öschbergschnitt

Manfred Herian zeigt am. 24.03.2018 auf der Streuobstwiese des Bund Naturschutz und auf einer jungen privaten Anlage eine besondere Art des Baumschnitts, den „Öschbergschnitt“.

Aus seinem angestammten Wirkungsgebiet im Landkreis Dillingen kam der Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege Manfred Herian um zahlreichen Interessierten den „Öschbergschnitt“ zu zeigen und zu erklären. Diese Schnittart sieht keinen mehrstufigen Kronenaufbau vor. An den Leitästen werden Fruchtäste gezogen. Dies ist – stark verkürzt – das Prinzip dieser Schnittart. Die Obstbäume sollen dadurch pflegeleichter bleiben. Zuerst zeigte Herr Herian den Schnitt selbst, dann ließ er unter Anleitung die Interessierten selbst Hand anlegen. Erst wurde der Erziehungsschnitt bei jungen Bäumen gezeigt, dann auf der 25 Jahre alten Anlage des Bund Naturschutz. Dies war ein sehr kurzweiliger Vormittag, verbunden mit dem Vorsatz, unsere Obstbäume Stück für Stück in diese Richtung umzugestalten. Dies war sicher nicht die letzte gemeinsame Veranstaltung von Bund Naturschutz und dem Gartenbauverein Bobingen.


Effektive Mikroorganismen als Helfer in Haus und Garten

Vortrag von Lucia Bucher am 12.03.2018

Am 12.03, war Lucia Bucher mit ihrem Vortrag „Effektive Mikroorganismen als Helfer in Haus und
Garten in Bobingen. Schon äußerlich beeindruckt Frau Bucher, eine energiegeladene, ganzjährige
Barfußgängerin.

Der Begriff EM steht für die Abkürzung Effektive Mikroorganismen, und beschreibt eine bestimmte
Zusammensetzung von ca. 80 frei in der Natur vorkommenden Mikroorganismen. Zahlreiche
Mikroorganismen, die in EM enthalten sind, werden auch bei der Herstellung von Sauerkraut, Brot
oder Käse eingesetzt. EM wurde ursprünglich vom japanischen Hochschulprofessor Dr. Higa
entdeckt und findet seit ca. 30 Jahren in inzwischen 120 Ländern Verwendung.

Die vermutlich häufigsten Anwendungsbereiche sind im Garten und im Haus. Weiter werden sie in
der Tiergesundheit, in der Landwirtschaft der Gewässerpflege eingesetzt.

Etwas verkürzt kann man sagen, dass EM im Garten im Boden vorhandene Nährstoffe
pflanzenverfügbar machen und die Bodenaktivitäten durch Mikroorganismen positiv beeinflussen
soll. EM wird bereits bei der Kompostbereitung und direkt im Garten verwendet. Häufig wird EM im
Garten zusammen mit Terra Preta eingesetzt. Die „Schwarze Erde“ kann entweder gekauft oder
selbst produziert werden. Terra Preta verbessert die Nährstoffbilanz des Bodens – Nährstoffe und
Bodenfeuchtigkeit bleiben erhalten. Terra Preta bleibt für viele Jahre stabil im Boden verfügbar.

Allergien und Autoimmunerkrankungen nehmen drastisch zu. Im Haus kann mit EM Wasch- und
Putzmittel ersetzt oder stark verringert werden. Besonders auch in der Körperpflege sollte Chemie
so weit wie möglich vermieden werden. Frau Bucher sprüht ihre Haut mit EMA ein, um darauf ein
gesundes Klima zu schaffen und schädliche Bakterien weitestgehend fern zu halten.

Wer mehr dazu wissen will, kann sich im Internet, bei Frau Bucher oder einem anderen Anbieter
informieren. Die Kontaktdaten von Frau Bucher werden auf Anfrage weitergegeben.

Ein interessanter Abend, der viele Anregungen und Angebote zu Vermeidung von Chemie in
unserem Alltag für die Zuhörer zu bieten hatte.


Mahnwache zum 7. Jahrestag von Fukushima am 11.03.2018

Einen Blick auf die aktuellen Zustände zum 7. Jahrestag des Reaktorunglücks in Fukushima. Das „Normalisierungsdiktat“ der japanischen Regierung ändert nichts an den Tatsachen. Der havarierte Reaktor ist immer noch nicht geborgen und produziert Unmengen an verseuchtem Wasser. Inzwischen ist mehr Radioaktivität in die Umwelt gelangt, als bei dem Unglück 1986 in Tschernobyl. Ärzte in Japan dürfen ihren Patienten gegenüber keinen Zusammenhang herstellen zwischen Krebserkrankungen und dem Reaktorunfall. Die Anzahl der Todesfälle wird drastisch heruntermanipuliert. Noch immer lagern auf öffentlichen Parks Erdhaufen mit stark konterminierter Erde. Kinder dürfen nicht auf Spielplätze. Dies ist nur ein kleiner Auszug der Missstände im Bereich Fukushima.

Dieser Blick nach Japan beflügelte die Forderung, den gefährlichen Siedewasserreaktor von Block C des AKW Gundremmingen sofort außer Betrieb zu nehmen. Es wird täglich Atommüll produziert. Die Störfälle nehmen ständig zu. Die Gefahr einer Verseuchung gegen Ende der vereinbarten Laufzeit bis Ende 2021 nimmt stetig zu.

Dies war der Tenor der Beiträge bei der Demo auf dem Stadtplatz in Bobingen:

Die Säcke unter dem Netz sollen auf den lächerlichen Versuch hinweisen, dass immer noch stark verseuchtes Erdreich öffentlich in Wohngebieten, zum Beispiel in Stadtparks unter normalen Plastikfolien gelagert wird.


Ausgestaltung von zwei Insektennistwänden bei der Firma Wiegel Feuerverzinken in Graben

Im Herbst 2016 wurden wir von Beate Sauerlacher, freiberufliche Landschaftsgärtnerin angesprochen. Sie hatte den Auftrag, eine Renaturierungsfläche bei der Firma Wiegel Feuerverzinken in Graben zu gestalten. Der Auftraggeberwünschte sich auch Insektennistwände.

  Bei einem Informationstreffen würde vereinbart, dass wir, die Bund Naturschutz Ortsgruppe Bobingen die Ausgestaltung der Insektennistwände übernehmen sollten. Um die Ausführung fachlich korrekt zu machen, haben wir uns in einem Fachbuchinformiert und weitere offene Fragen mit Dr. Andreas Fleischmann von der Botanischen Staatssammlung München, einem kundigen und begeisterten Insektenkundler, geklärt. Die ursprüngliche Planung, diese Wände noch im Herbst 2016 aufzustellen wurde bald fallen gelassen, da die Gitterrahmen, die die Fa, Wiegel anfertigen wollte, nicht rechtzeitig fertig waren. Dieser Sachverhalt kam uns sehr entgegen, da wir den Arbeitsaufwand der Vorbereitungen völlig unterschätz hatten.

Zuerst besorgten wir Eschen-Rundlinge mit etwa 1,5 m Länge, deren Längsseite angeschnitten und gehobelt werden mussten. Dann wurden in die Hölzer mit extra langen Bohrern hunderte von Löchern mit einem Durchmesser von 2-8 mm gebohrt. Die Bohrungen sollten sauber und ohne abstehende Holzfasern sein. Einige der dünneren Bohrer sind dabei abgebrochen. 

Als nächstes waren hohle Stängel als Nisthilfe zu organisieren mit einem Durchmesser zwischen 2-8 mm. Zwei Pkw- Anhänger mit Schilf als Ausgangsmaterial waren zurecht zu schneiden. Maschinell ließ sich das Schilf nicht ablängen, da Schilf und andere Gräser Knoten haben. Der Hohlraum bis zu einem Knoten sollte mindestens 10 cm sein – oder mehr. Nur so ist ein entsprechender Bruterfolg gewährleistet. Wenn eine Länge abgeschnitten wurde, ist der nächste Knoten durch ein „Hüllblatt“ verdeckt. So musste Halm für Halm und Schnitt für Schnitt per Hand gemacht werden. Eine Geduldsprobe!

Des Weiteren waren noch Stängel mit weichem Mark zu schneiden wie z. B. Holunder, was etwas einfacher war. Alle zugeschnittenen Stängel wurden in Tondrainagerohre und Weinregalziegel eingebaut. Als nächstes sollten Holzrahmen mit sandigem Lehm gefüllt werden. Ein Mitarbeiter der Firma Lauter gab sich viel Mühe eine Stelle mit entsprechendem Lehm zu finden. Davon holte ich einen Anhänger voll. Es wurden Holzrahmen gefertigt, diese in der Mitte mit Weidengeflecht ausgefacht und die Wände der Innenseiten mit Draht ausgeschlagen, so dass der Lehm Halt hat.

Hier wirkte sich ein Kommunikationsfehler folgenreich aus. Wir hatten einen Plan gezeichnet und dabei die Innenmaße angegeben. Das Drahtgestell wurde jedoch nach den vermeintlichen Außenmaßen gefertigt. Also – Lehm wieder heraus holen, Weidengeflecht entfernen, Rahmen kleiner bauen, nochmals mit Weidengeflecht und Draht versehen und mit Lehm füllen!

An zwei Samstagvormittagen, am 04.03.17 und am 01.04.17 haben wir mit einigen starken Helfern alle vorbereiteten Teile eingebaut, die zu guter Letzt nun doch passten. Der Arbeitsaufwand belief sich auf geschätzt 130 bis 150 Stunden. Frau Sauerlacher wird noch die Dächer der Insektennistwände begrünen und eine passende Wildblumensaat ausbringen.