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Rundbriefe der Kreisgruppe

Gaswerkareal

zuletzt aktualisiert: 21.03.2018


Tatort Gaswerk - Wieder eine artenreiche Biotopfläche weniger in Augsburg

Augsburg hat als Industriestandort eine lange Tradition. Das Gaswerk-Areal, ein Gelände mit
Industrie-Architektur und technischen Bauwerken aus der Anfangszeit der modernen Energie-Versorgung, besitzt sogar europäischen Rang. Nicht umsonst stehen die Bauwerke auf dem seit 2001 stillgelegten Gaswerk unter Denkmalschutz. Ein Scheibengasbehälter bildet eine weithin sichtbare Landmarke, daneben stehen niedrigere Teleskopgasbehälter. Der Bund Naturschutz begrüßt die Sanierung und Instandsetzung von Ofenhaus, Portal, Reinigergebäude und den weiteren Gebäuden des Ensembles.

Neben den technischen Anlagen gibt es auf dem Gelände Grünflächen mit großen Bäumen und zum Teil parkartigem Charakter. Neben und zwischen den Gasbehältern sind Wiesen mit alten Obstbäumen. Diese Obstwiesen mit ihren knorrigen Hochstämmen bilden zusammen mit den Gasbehältern ein Ensemble von besonderem ästhetischem Reiz und Lebensraum für verschiedenste seltene Tierarten, insbesondere für Vögel und Insekten. Im Arten- und Biotopschutzprogramm der Stadt Augsburg ist diese Grünfläche deshalb als „zu erhalten und zu sichern“ aufgeführt.
Leider sieht der aktuelle Bebauungsplan für den Großteil der Obstwiese eine Tiefgarage vor.
Die denkmalgeschützten Teleskopgasbehälter dürften demnach abgerissen werden und durch Gebäude ersetzt werden.

Eine alte, unregelmäßig gemähte Wiese und blühende Bäume mit Höhlen und manchem abgestorbenem Ast haben einen weitaus größeren Artenreichtum als ein frisch angelegter Rasen auf einer Tiefgarage. Leider verschwinden immer mehr dieser wertvollen alten, kaum ersetzbaren Lebensräume. Deshalb müssen diese Biotopflächen als Rückgrat der Biotopvernetzung und als Überlebensraum für die Artenvielfalt in der Stadt erhalten bleiben!